„Der Besuch und die intensiven Gespräche mit den Fachkräften der AWO sowie Mietern und Bewohnern der Wohnpflege vor Ort haben gezeigt, dass wir weiter daran arbeiten müssen, die Ansprüche der Pflegebedürftigen mit den gesetzlichen Regelungen zusammen zu bringen.“ so Eickhoff-Weber. „Das dem Pflegepersonal entgegengebrachte Misstrauen, entfacht durch unsachliche Diskussionen über Missstände in Pflegeheimen, darf nicht dazu führen, dass die Diskussion über die Optimierung der Pflegeversicherung und der Ausgestaltungsmöglichkeiten in eine falsche Richtung läuft.“ So gilt es nach Meinung der beiden SPD Politiker zu definieren, was die beste Form der Pflege ist und was die Gesellschaft sich unter einer wirklich guten Pflege vorstellt..
„Diese Diskussion ist bisher noch immer zu kurz gekommen und der Wille der Menschen muss stärker mit in die Diskussion eingebracht werden“, erklärte Uwe Braun, Leiter des Unternehmensbereich Pflege bei der AWO. „Dass die Standardisierung im Pflegebereich Lebensqualität schafft, ist nun wirklich ein Trugschluss. Die von einem älteren Menschen subjektiv empfundene Lebensqualität kann durchaus im Widerspruch zu den gesetzlich festgeschriebenen Standards stehen. Wenn sich Pflege dann aber konsequent an den Wünschen der Betroffenen hält, gerät sie schnell in Schwierigkeiten mit den behördlichen Kontrollen.“
Über den Freiraum für individuelle Aushandlungsprozesse zwischen Pflegenden und dem zu Pflegenden muss gesprochen werden. Darin sind sich Kirsten Eickhoff-Weber und Ralf Stegner einig. „Dazu gilt es den Dialog mit den Leistungserbringern intensiv weiterzuführen. Das wird die SPD tun“, so Stegner abschließend.