Ortsverein Schwale: Für ein Leben in Würde – gemeinsam Altersarmut überwinden

Dass ein würdiges und selbstbestimmtes Leben im Alter für alle Generationen ein wichtiges Thema ist, zeigte sich auf der öffentlichen Diskussionsveranstaltung des Ortsvereins Schwale am 29.August 2016.

Alt und Jung waren gekommen, um sich gemeinsam mit dem SPD-Landesvorsitzenden und stellvertretenden Bundesvorsitzenden Ralf Stegner, dem Geschäftsführer der Diakonie Altholstein Heinrich Deicke, dem Ratsfraktionsvorsitzenden Volker Andresen sowie Monika Schmidt aus dem Ortsverein Schwale, mit der Situation in Neumünster auseinanderzusetzen.

Nach einer Begrüßung durch die Ortsvereinsvorsitzende Antje Klein und einem Impulsreferat von Dr. Ralf Stegner startete die Podiumsdiskussion unter der Moderation der Kreisvorsitzenden Kirsten Eickhoff-Weber.

Ralf Stegner und Kirsten Eickhoff-Weber stellten klar heraus, dass Altersarmut für Sozialdemokraten unvereinbar ist mit sozialer Gerechtigkeit. Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und gute Arbeit für Männer und Frauen sind die beste Basis, um nicht in die Altersarmut zu kommen. Ein erster Schritt sind dabei Mindestlohn und die Mütterrente. Im nächsten Schritt müssen wir Sozialdemokraten uns für die weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit sowie eine solidarische Bürgerversicherung engagieren.

Schon heute gibt es in Deutschland und insbesondere auch in Neumünster Rentnerinnen und Rentner, die in Armut leben. Davon berichteten Monika Schmidt, die ehrenamtlich für den RotKreuzLaden „Jacke wie Hose“ arbeitet, und der Ratsfraktionsvorsitzende Volker Andresen, der sich dabei auf den aktuellen Armutsbericht der Stadt Neumünster bezog. Scham und Resignation vor der Bürokratie hält dabei viele ältere Menschen in Neumünster davon ab, die dringend benötigte Unterstützung zu beantragen.

Heinrich Deicke und seine Mitarbeiterin Andrea Dobin wiesen darauf hin, dass auch nur ein Bruchteil der hilfebedürftigen Menschen Beratungen und Hilfsangebote wahrnehmen würden. Hier könne eine aufsuchende Alten- und Sozialhilfe Abhilfe schaffen. Ein Konzept, dass auch die anderen Diskussionsteilnehmer überzeugte, und dass sie gerne unterstützen wollten.

Alle Anwesenden waren sich einig – wir müssen den Menschen, die schon heute von Altersarmut betroffen sind, ein Leben in Würde und Selbstbestimmung ermöglichen. Denn Armut im Alter bedeutet nicht nur einen Mangel an Geld, sondern oft auch einen Mangel an gesellschaftlicher Teilhabe.

Im Anschluss nahmen viele der rund 45 Anwesenden die Gelegenheit war, um Fragen zu stellen, Wünsche und Sorgen zu äußern sowie weitere Lösungsvorschläge zur Debatte zu stellen.