Landesregierung lässt Neumünsteraner Gymnasien im Stich

Die SPD begrüßt, dass die Anmeldezahlen für die Neumünsteraner Gymnasien gestiegen sind. 50,5 Prozent der Viertklässler möchten auf das Gymnasium. Ziel soll es nach dem Willen der SPD sein, dass jede Schülerin und jeder Schüler die Möglichkeit bekommt den persönlich bestmöglichen Schulabschluss zu erwerben. Nach den Anmeldezahlen ist allerdings davon auszugehen, dass die Alexander-von-Humboldt-Schule sechszügig und die Klaus-Groth-Schule fünfzügig beginnen werden.

Bernd Delfs und Kirsten Eickhoff-Weber

Und an den beiden anderen Gymnasien sind Plätze unbesetzt geblieben. Alle Schulen sind jedoch räumlich und personell für vierzügige Jahrgänge ausgelegt. Die daraufhin von der Stadt Neumünster ausdrücklich erbetene Begrenzung der Schülerzahlen und die damit verbundene Möglichkeit, die Schülerzahlen zwischen den Gymnasien auszugleichen, wurden von der Landesregierung abgelehnt.

Um eine mögliche Unterstützung durch das Land auszuloten, hat die Neumünsteraner SPD-Landtagsabgeordnete Kirsten Eickhoff-Weber dazu eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. „Die Antwort der Landesregierung macht klar, dass sie die Schulträger weder organisatorisch noch mit Ressourcen dabei unterstützen will, dem Anstieg der Schülerzahlen zu begegnen. Stattdessen schiebt sie die Verantwortung gänzlich auf die Schulleitungen der Alexander-von-Humboldt-Schule und der Klaus-Groth-Schule ab, die aus Sicht der Regierung dafür zuständig sind, mit organisatorischem Jonglieren die zusätzlichen Schülerzahlen aufzufangen. Die Landesregierung begründet diese Entscheidung auch damit, dass es in Neumünster eine Absprache mit dem Schulträger gegeben hätte, im Anmeldeverfahren 2018 auf eine Kapazitätsfestsetzung zu verzichten. Auch vor dem Hintergrund der Berichterstattung im Holsteinischen Courier vom 17. März, in dem die Unzufriedenheit der Stadt mit dieser wohl doch eher einseitig getroffenen Entscheidung deutlich wird, ist diese Begründung nur schwer nachzuvollziehen.“, so Eickhoff-Weber.

Auch der Neumünsteraner SPD-Ratsherr und Bildungspolitiker Bernd Delfs sieht die Bringschuld hier ganz eindeutig in Kiel: „Die Landesregierung lässt die Schulen und die Schulträger hier eiskalt im Stich. Die Entscheidung der Jamaika-Koalition, die Gymnasien wieder zu G9 umzuwandeln, lähmt die vorausschauende Planung für den Schulträger. Diesen Schnellschuss müssen jetzt die Schulen und damit die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte ausbaden.“