Effektive Lösungen und Anreize statt Verbote

Nachdem die Neumünsteraner Ratsversammlung am 18. Juni 2019 den „Climate Emergency“ für unsere Stadt beschlossen hat, geht die SPD-Rathausfraktion nun die nächsten Schritte einer nachhaltigen Umweltpolitik mit Augenmaß und stellt einen entsprechenden Antrag im Planungs- und Umweltausschuss.

Der Antrag für die kommende Ausschusssitzung am 14. August 2019 sieht die Prüfung weiterer Maßnahmen für das Klimaschutzkonzept vor. Diese sind im Einzelnen:

  • Begrünung von Bushaltestellendächern
  • Aufstellen von Abstimm-Aschenbechern
  • Kostenlose Ausgabe von Saat-Bomben

Für die Begrünung von Bushaltestellendächern gibt es bereits Vorbilder. So hat die Stadt Utrecht in den Niederlanden dies bereits erfolgreich umgesetzt, aber auch in Deutschland trifft die Maßnahme bereits auf Gegenliebe und wurde in Leipzig beschlossen. Ungenutzte Flächen auf Wartehäuschen können so in lebendige Grünflächen für Insekten verwandelt werden und zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten sorgen.

Auch die sog. Abstimm-Aschenbecher sind bereits vielerorts im Einsatz und animieren Raucher, ihre ausgebrannten Zigaretten fachgerecht zu entsorgen, statt auf den Boden zu werfen. Während die Bürger von Gelsenkirchen per Kippeneinwurf für den nächsten Derbysieger abstimmen können, kann sich Jeannie Kubon, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Rathausfraktion, vorstellen, die Bürger von Neumünster nach ihrer Meinung zum leuchtenden Schwan auf dem Teich oder der Eisbahn auf dem Wintermarkt zu befragen.

Die Ausgabe von Saat-Bomben kann sich die SPD Neumünster insbesondere an KiTas und Schulen vorstellen. Es ist eine spielerische Art, einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt zu leisten, und kann in kargen Ecken des Schulhofes für Farbe sorgen.

Neben dem Prüf-Antrag stellt die SPD außerdem eine kleine Anfrage, die eine erste kleine Bestandsaufnahme in Sachen Nachhaltigkeit in der Verwaltung ist. So werden u.a. Fragen zu Mülltrennungs und -vermeidungsstrategien innerhalb der Verwaltung und Vergaberichtlinien bei externer Auftragsvergabe gestellt. Die Ergebnisse der kleinen Anfrage können eine Grundlage für weitere Initiativen sein.

„Nachdem die meisten Fraktionen mittlerweile eingesehen haben, dass wir in Sachen Klima- und Artenschutz deutlich mehr machen müssen, rechnen wir mit breiter Zustimmung zu unserem Antrag. Wir wollen es nicht auf Verbote ankommen lassen, sondern Anreize schaffen und möglichst effektive Lösungen finden,“ erläutert Kubon.

Die SPD-Rathausfraktion wird sich weiter für sozialverträgliche Klima- und Umweltpolitik in Neumünster stark machen.



Jeannie Kubon

Neumünster aktiv gegen den Klimawandel

Ortsverein West Mitgliederversammlung Thema: Klima- und Artenschutz im Stadtteil