Yaren Talia Özgür: Mein Praktikum im Landtag

Mein Name ist Yaren Talia Özgür. Ich bin 17 Jahre alt und habe dieses Jahr mein Abitur gemacht. Da mein Studium erst im November beginnt, wollte ich meine freie Zeit sinnvoll nutzen und habe mich entschieden, ein Praktikum im Landtag zu machen. Da ich Juso-Kreisvorsitzende in Neumünster bin, kenne ich Kirsten Eickhoff-Weber und habe sie gefragt, ob ein Praktikum bei ihr möglich wäre. Sie hat zugesagt und dann ging es auch schon los!

Montags hat Kirsten Eickhoff-Weber ihren Bürotag in Neumünster. Dort habe ich dann gemeinsam mit Kirsten Eickhoff-Webers Wahlkreismitarbeiterin Julia Voß Unterlagen für die kommenden Tage sortiert und vorbereitet.

Arbeitskreis Umwelt: Gespräch mit dem Handelsverband Nord Bild: SPD-Landtagsfraktion SH

Am nächsten Tag sind wir in das Landeshaus gefahren. Jeden Dienstag gibt es eine Sitzung der SPD-Landtagsfraktion. Die Abgeordneten beraten sich dort über weitere Abläufe, Termine, Arbeitskreise und über vieles mehr. Die Arbeitskreise treffen sich natürlich auch. Am Mittwoch hat sich der Arbeitskreis Umwelt, Energie und ländliche Räume mit dem Handelsverband Nord getroffen, um über das Pottkieker-Gesetz zu sprechen. Das Gespräch war wirklich sehr interessant und informativ. Außerdem habe ich an der mündlichen Anhörung des Innen- und Rechtsausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtages zum „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Landesplanungsgesetzes“ teilgenommen. Da wurden Menschen aus bestimmten Bereichen in das Landeshaus eingeladen, um ihre Meinung zum Gesetzesentwurf den Abgeordneten der unterschiedlichen Parteien mitzuteilen.

Ich finde es gut, dass die Abgeordneten sich andere Meinungen anhören und ihr Sichtfeld somit erweitern. Das zeigt mir, dass sie sichergehen wollen, ob das, was sie da gerade machen für Menschen, die davon betroffen wären, sinnvoll ist.

Da Kirsten Eickhoff-Weber in vielen Sitzungen war, an denen ich nicht teilnehmen durfte, weil ich kein Mitglied des Landtages bin, musste ich mir meine Zeit anders vertreiben. So bin ich den einen Tag mit dem Abgeordneten Thomas Hölck in den Wirtschaftsausschuss gegangen oder habe den anderen Tag in Kirstens Büro Recherche zu Themen gemacht, die gerade auf der Agenda standen.

Arbeitskreis Umwelt: Besuch des Hansewerks in Rendsburg Bild: SPD-Landtagsfraktion SH

Ich war sehr viel mit dem Arbeitskreis Umwelt, Energie und ländliche Räume unterwegs. Zusammen haben wir das Hansewerk in Rendsburg besucht und ich habe echt viel über Strom, die großen Herausforderungen der erneuerbaren Energien und das Stromnetz in Schleswig-Holstein gelernt.

Das Highlight meines Praktikums war die Landtagssitzung. Es hat so viel Spaß gemacht den Abgeordneten der unterschiedlichen Parteien zuzuhören und zu sehen, wie sie diskutieren. Dort habe ich live erlebt, dass man in der Politik nicht immer einer gleichen Meinung ist, da jede Partei und damit ja auch die Abgeordneten, unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema hat. Am Ende der Debatte wird dann demokratisch entschieden, was passieren soll.

Sehr schön waren auch unsere Mittagspausen. In denen haben wir mit anderen Abgeordneten, bei feiner Aussicht auf die Kieler Förde gegessen, gesprochen und uns ausgetauscht.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Praktikum auf keinen Fall bereue, sondern im Gegenteil. Ich bin froh, dass ich diese Möglichkeit hatte, Landespolitiker*innen hautnah zu erleben und zu sehen, dass diese im Endeffekt auch „nur“ Menschen sind. Wir sitzen Zuhause und meckern oftmals, dass Politiker*innen nichts auf die Reihe kriegen. Aber dabei sehen wir nicht, wie viel Arbeit hinter einer für uns simplen Entscheidung oder einem Gesetz steckt.

Nicht an jeder Sitzung, in der Kirsten Eickhoff-Weber war, konnte ich teilnehmen. Aber die SPD-Landtagsfraktion hat mich nicht alleine gelassen und mich in andere Sitzungen mitgenommen. Sie haben sich um mich gekümmert und mir gezeigt, dass sie ihren Job wirklich mit Leidenschaft machen und ihn lieben, egal wie anstrengend dieser auch manchmal sein kann.

Vielen Dank an Kirsten Eickhoff-Weber und an die SPD-Landtagsfraktion, dass ihr mir diese Möglichkeit gegeben habt. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt, viel dazu gelernt und gesehen, wie vielfältig dieser Job ist; dass man nicht jeden Tag das gleiche macht.

Ich empfehle es jedem, der oder die Interesse an Politik hat, ein Praktikum im Landtag zu machen. Man lernt wirklich viel dazu, versteht auch einige Zusammenhänge besser und kann die Entscheidungen der Politiker*innen oft besser nachvollziehen.