Innerstädtischer Spielplatz? – Nur mit Beteiligung der Kinder und Jugendlichen!

"Die Axt an der Kinder- und Jugendbeteiligung oder dem Entscheidungswille der jungen Menschen anzusetzen, ist grundfalsch." - Paul Weber, stellvertr. Vorsitzender der Jusos Neumünster

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Auf den in der SHZ erschienenen Artikel Sparkasse zieht in das Karstadt-Gebäude in Neumünster reagierte der stellvertretende Vorsitzende der JUSOS Neumünster, Paul Weber, mit einem Leserbrief:

 

Der Courier berichtete über die auf den ersten Blick durchdachte Nachnutzung des Karstadt-Komplexes durch die Sparkasse. Die Anregung der Ratsfrau Bühse (CDU) zur möglichen Einbindung eines Spielplatzes in die Planungen der Karstadt-Nachnutzung sind mit Blick auf die vorgeschriebene Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei einem solchen Vorhaben erstens nicht zielführend und zweitens vollkommen deplatziert. Das Karstadt-Planungsvorhaben hängt zunächst nicht direkt mit den Planungen zum innerstädtischen Spielplatz zusammen. Auch der Beteiligungsgedanke mit Gestaltungsmöglichkeiten gerät so ad absurdum.

Hauptsache der Spielplatz muss wieder auf die Agenda gezerrt werden. Wir brauchen keinen DOC Spielplatz 2.0 in der Innenstadt. Wir brauchen auch keinen Spielplatz, der in eine Baulücke gepresst wird. Wir haben motivierte Kinder und Jugendliche in Kita-Parlamenten, schulischen Vertretungen, im Beirat usw. – wir brauchen zwingend ein ordentliches Beteiligungsmanagement! Die aktuellen Entwicklungen müssen dabei berücksichtigt werden. Die Vorschläge der Demokratinnen und Demokraten von morgen müssen auf den Tisch.

Die Klein-Klein-Anregungen einiger Rats- und Ausschussmitglieder zum Spielplatz haben nichts mit einer ehrlichen Beteiligung zu tun – es torpediert die gesetzlich verankerte Beteiligung entscheidend. Die Standortfrage des Spielplatzes sowie die adäquate Nutzung der innerstädtischen Grünflächen können nicht über die Köpfe der jungen Menschen hinweg beschlossen werden, auch wenn es einige kommunalpolitischen Akteure nicht wahrhaben wollen.

Die Axt an der Kinder- und Jugendbeteiligung oder dem Entscheidungswille der jungen Menschen anzusetzen, ist grundfalsch. Die Beteiligung von (jungen) Bürgerinnen und Bürgern an solchen und anderen Entscheidungen ist keine Raketenwissenschaft – sie ist gesetzlich verankert und das ist gut so! Wenn sich Politik und Verwaltung hierauf nicht verständigen können, wäre das ein Armutszeugnis für die politische Bildung und Partizipation in der Stadt Neumünster.