Ärztliche Versorgung in Neumünster sichern!

„Wir müssen jetzt wirksame Maßnahmen gegen den drohenden Hausärztemangel in Neumünster beschließen“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD- Rathausfraktion, Ratsherr Andreas Hering in seiner Rede vor der Ratsversammlung am vergangenen Dienstag.

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Auf Vorschlag der Verwaltung sollte der Rat über die Ausschreibung einer Projektskizze über die Möglichkeiten zur Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) abstimmen. Denn auch in Neumünster ist die ambulante medizinische Versorgung zunehmend in Gefahr.

In Faldera gibt es schon heute keine hausärztliche Arztpraxis mehr.

Nach einer Mitgliederbefragung des Medizinischen Praxisnetzes Neumünster (MPN) sind über ein Viertel der Ärzt*innen 60 Jahre und älter. Schon heute ist die Versorgung in Neumünster am Limit: In den meisten hausärztlichen Arztpraxen werden keine neuen Patient*innen mehr angenommen – es herrscht bereits Aufnahmestopp.

„Bei der Sicherung der Versorgung will sich die CDU in Neumünster allerdings Zeit lassen. Sie hat den Beschluss über die Ausschreibung der Projektskizze für ein Medizinisches Versorgungszentrum vertagt und schlimmer noch: die CDU hat im Rat erklärt, dass sie keine Gefährdung der medizinischen Grundversorgung erkennt“, so Hering weiter.

Eine Aussage, die aufgrund der Datenlage nicht nur innerhalb der SPD, sondern auch bei anderen Fraktionen und auch bei Fachleuten für Fassungslosigkeit und Entsetzen gesorgt hat.

Mit der Gründung von medizinischen Versorgungszentren könne man Hausärzt*innen attraktive Arbeitsbedingungen in Neumünster bieten. Denn für die neue Generation von Ärzt*innen ist die Vereinbarung von Arbeit und Familie ebenso wichtig, wie der Wunsch, in Kooperation mit Kolleg*innen zusammenzuarbeiten. Wer als Ärztin oder Arzt Familie und Kinder hat, will in dieser Lebensphase vielfach nicht in Vollzeit tätig sein. Viele wollen sich zu Beginn ihrer fachärztlichen Tätigkeit nicht auch noch mit einer freiberuflichen Praxisgründung belasten. Deshalb wächst das Interesse an einer angestellten Tätigkeit bei Ärztinnen und Ärzten.

Die SPD Neumünster wird sich deshalb dafür einsetzen, dass eine flächendeckende hausärztliche Versorgung in allen Stadtteilen gesichert bleibt bzw. in Faldera wiederhergestellt wird.

SPD-Oberbürgermeisterkandidat Tobias Bergmann erklärt, dass er sich als Oberbürgermeister konsequent dafür einsetzen würde, dass die medizinische Versorgung in jedem Stadtteil gesichert ist.

„Das muss Chefsache sein! Die Situation in Faldera zeigt: Es ist jetzt die Zeit zu Handeln nicht zu Vertagen. Kommunale Medizinische Versorgungszentren sind ein bewährtes Modell zur medizinischen Nahversorgung in Stadtteilen. Wenn wir nicht die Weichen richtig stellen, droht uns ein Mangel an Ärztinnen und Ärzten in den Stadtteilen. “, so Bergmann.

In den anderen Bundesländern und auch in Schleswig-Holstein gibt es bereits sehr erfolgreiche Beispiele für kommunale Medizinische Versorgungszentren.

„Wir werden uns in der nächsten Ratsversammlung am 2. März energisch dafür einsetzen, dass die Ausschreibung für eine Projektskizze des Medizinischen Versorgungszentrums endlich beschlossen wird, damit in Neumünster eine wohnortnahe medizinische Versorgung in allen Stadtteilen sichergestellt werden kann“, so SPD-Ratsherr Andreas Hering abschließend.

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