Eigentlich soll der Bildungscampus in der ehemaligen Kaserne entstehen. Das hatte die Ratsversammlung am 18. Juni 2019 einstimmig auf Antrag der SPD-Rathausfraktion beschlossen.
Aber da sich seitdem von Seiten der Stadtverwaltung anscheinend nichts zur Entwicklung getan hatte, brachte der schulpolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion, Ratsherr Bernd Delfs, das Thema auf die Tagesordnung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses im November 2020. Dort wurde dargestellt, dass der Oberbürgermeister einen Großteil des Geländes für Wohnbebauung durch externe Investoren nutzen will. Die Entwicklung eines Bildungscampus hat danach nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt. So verfolgt die Verwaltung nach der Vorstellung im Ausschuss die Ansiedlung der Landesfeuerwehrschule nicht.
Um den Schwerpunkt für den Bereich ehemalige Hindenburg-Kaserne wieder auf einen Bildungscampus zu legen, stellte die SPD für die letzte Ratsversammlung folgenden Antrag:
„Für das Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne gilt die vorrangige Zweckbindung als Bildungscampus. Alle Planungen und Vorhaben sollen sich daran orientieren.“
Völlig überraschend sprach sich Oberbürgermeister Dr. Tauras mit Blick auf die schon lange bekannten Altlastenprobleme gegen einen Bildungscampus an dieser Stelle aus. Offensichtlich liegt ihm ein Geheimgutachten des potenziellen Wohnungsinvestors vor. Dabei blieb er zum wiederholten Male eine Auskunft über die von ihm immer wieder ins Spiel gebrachten Alternativstandorte schuldig.
Noch überraschender war dann allerdings die Ablehnung des SPD-Antrags durch alle anderen Parteien. Da es dazu vor der Abstimmung auch keine Wortmeldung der Ablehner gab, ist leider anzunehmen, dass Grüne, CDU und die anderen sich vom bisherigen gemeinsamen Willen eine Hochschulanbindung für Neumünster zu erreichen, verabschiedet haben.
Das kann nach Ansicht von Bernd Delfs das Aus für einen Bildungscampus bedeuten, wo neben einer Hochschulanbindung Platz für die Landesfeuerwehrschule und andere Bildungseinrichtungen, verbunden mit den dazu notwendigen Unterbringungsmöglichkeiten, bestehen.
Die SPD gibt nicht auf und wird nun Möglichkeiten prüfen, um zum Wohle der weiteren Entwicklung Neumünsters das Ziel eines Bildungscampus auch mit der Landesfeuerwehrschule doch noch zu einem guten Ende zu führen, gerade weil der Bund einen Teil des Geländes für das THW und den Zoll dort auch nutzen will.
„Dabei hoffen wir auf die vielfältige Unterstützung aus der Wirtschaft und Bevölkerung“, stellt Bernd Delfs abschließend fest.
Der nächste entscheidende Schritt zu einem Bildungscampus für Neumünster!