Auch in Zukunft: Grundwasserschutz für bestes Trinkwasser in Neumünster!

Die Stadtwerke Neumünster versorgen unsere Stadt und 11 Umlandgemeinden mit hochwertigem Trinkwasser aus bis zu 120 Metern tiefen Brunnen aus dem sogenannten „Kieler Trog“. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir jetzt handeln und unser Grundwasser noch besser schützen.

Ob Ausweitung der Wasserschutzgebiete oder Düngeverordnung – wie kann die Politik die Stadtwerke Neumünster dabei unterstützen, auch in den nächsten Jahrzehnten die Bürgerinnen und Bürger mit richtig gutem Trinkwasser zu versorgen? Und welche Rolle spielt die Ansiedlung von Unternehmen mit hohem Wasserverbrauch? Im Gespräch mit dem Geschäftsführer der SWN Michael Böddeker und den Fachleuten des Wasserwerks Neumünster habe ich mich am 13. September über diese Fragen ausgetauscht und mich vor Ort bei einer Betriebsbesichtigung über die besondere Qualität des Neumünsteraner Trinkwassers informiert.

Sauberes Trinkwasser – keine Selbstverständlichkeit

Sauberes Trinkwasser von höchster Qualität ist in Neumünster, für alle die von den SWN versorgt werden, eine Selbstverständlichkeit. Es kommt einfach aus dem Hahn, es ist immer da, wenn wir es brauchen. Wir müssen unser gutes Wasser wertschätzen. Wenn wir in die Welt oder andere Regionen Deutschlands schauen, dann wissen wir, es ist nicht überall so selbstverständlich bestes Trinkwasser zu haben.

Klasse, dass das Wasserwerk in Neumünster daher für Besuchergruppen aus Kindergärten und Schulen offensteht. Coronabedingt gab es eine Pause, aber bald kann es wieder losgehen. Wir müssen heute dafür sorgen, dass auch die kommenden Generationen den nötigen Respekt vor dem Wasser haben.

Während der Corona-Krise, hat das Wasserwerk immer sichergestellt, dass wir mit Trinkwasser versorgt werden. Dazu gehörte auch ein ganz besonderes Engagement der Mitarbeiter! Dafür möchte ich herzlich danken!

Heute schützen, was wir in Zukunft trinken!

Unser Trinkwasser kommt als Rohwasser aus tiefen Schichten. Weil es qualitativ hochwertig ist, ist eine aufwändige Aufbereitung nicht erforderlich. Aber es muss gefiltert werden und dann auf den Weg in die Haushalte und Betriebe.

Regen der heute auf die Erde fällt und versickern kann, kommt in 50 bis 70 Jahren in diesen tiefen Schichten an. Verunreinigungen durch Landwirtschaft, Industrie und Straßenverkehr gelangen mit dem Wasser in die tiefen Schichten. Damit das verhindert wird, müssen wir heute handeln.

Empfehlungen zum Schutz des Wassers

Die Düngeverordnung ist ein Versuch die Überdüngung und damit die Belastung des Grundwassers und der Oberflächenwasser zu stoppen. Leider ist die aktuell geltende Verordnung in Schleswig-Holstein lange nicht entschieden genug, um das zu erreichen. Hier muss dringend gemeinsam mit der Landwirtschaft nach Wegen gesucht werden. Wir werden das nur zusammen mit den Landwirten erreichen.

Die Stadt Neumünster darf nach einer Genehmigung des Landes 9. Mio. m³ jährlich entnehmen. Durch Industrieansiedlungen und durch eine wachsende Bevölkerungszahl steigt die entnommene Menge – so dass wir wohl schon 2028 die Entnahmegrenze erreicht hätten. Daher müssen wir mit einer umsichtigen Stadtentwicklung Sorge tragen, dass das Wasser auch für die weitere Entwicklung ausreicht.

Unser Wasserschutzgebiet wird seit mehr als 10 Jahren untersucht. Mittlerweile ist bekannt, dass es deutlich ausgedehnt werden muss. Leider kommt die Landesregierung hier nicht voran. Ich werde versuchen zu klären, woran es hängt. Eine weitere Verzögerung können wir uns nicht leisten!

Die letzten Jahre haben deutlich zu wenig Niederschläge gebracht. In heißen Sommern verbrauchen Menschen mehr Wasser. Hier wird deutlich, dass auch im Land zwischen den Meeren Trinkwasser nicht endlos zur Verfügung steht. Daher müssen wir überlegen, wie wir Wasser sparen können, welche technischen Möglichkeiten den Wasserverbrauch in der Industrie reduzieren können oder wie wir Regenwasser sammeln und z.B. für die Bewässerung unserer Grünflächen nutzen können.

Der Schutz des Wassers ist eine Generationenangelegenheit. Unsere Fehler von heute kommen erst in der nächsten oder übernächsten Generation im Trinkwasser an. Deshalb müssen wir auch heute etwas tun, um unseren Kindern und Enkeln bestes Trinkwasser zu sichern.

Und weil unser Wasser so klasse ist, sollten wir das trinken. Es kommt ganz frisch aus dem Wasserhahn. Wir brauchen keine über weite Wege transportierten Wasserflaschen. Egal ob Plastik oder Glas, alles muss irgendwo produziert und transportiert werden. Das können wir uns sparen.

Klimaschutz beginnt am Wasserhahn