Leben am Bahnhof. Mit Sicherheit!

Im April besuchten wir die Bahnhofmission Neumünster auf einen Kaffeeschnack mit Josefine Scotti der Gesamtkoordinatorin für die Bahnhofsmissionen der Standorte Neumünster, Kiel und Itzehoe in den Räumen der Bahnhofsmission Neumünster.

Rico Kroll, Josefine Scotti und Frank Matthiesen.

Uns war dieser Austausch besonders wichtig. Hauptberuflich habe ich als Referent in der Materialwirtschaft im Eisenbahnausbesserungswerk mit den technischen Herausforderungen der Bahn zu tun. Da war es für mich spannend die soziale Bedeutung der Bahnhofsmission für den Bahnbetrieb und für Neumünster besser kennenzulernen.

Ein anderer Aspekt, der im Zusammenhang mit dem Bahnhof immer wieder genannt wird, ist das Thema Sicherheit und Sauberkeit. Daher habe ich dieses Gespräch gemeinsam mit Frank Matthiesen geführt. Er ist als Polizeibeamter ausgewiesener Fachmann.

„Manchmal braucht man einen Menschen“ so ist der Flyer überschrieben, der alle wichtigen Infos zum Angebot und zur Erreichbarkeit zusammenfasst. Die Bahnhofsmission Neumünster bietet mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeitenden nicht nur Hilfe am Bahnsteig, sondern gibt auch Auskunft und Beratung bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten sowie akuten Notsituationen und auch Seelsorge an. Hier wird soziale Arbeit geleistet. Die Bahnhofsmission ist auch Anlaufpunkt für viele Menschen, die in Neumünster leben. Hier bekommt man einen Kaffee, ein offenes Ohr und Aufmerksamkeit gegen die eigene Einsamkeit.

Viele Menschen nutzen das persönliche Beratungsangebot bevor sie „aufs Amt“ gehen. Die Bahnhofsmission steht da ganz auf der Seite der hilfesuchenden Menschen, ist nichts Offizielles. Aber mit der sehr guten Beratung werden den Menschen oft Wege zur Hilfe eröffnet und die Hemmungen bei einem Kontakt mit den Behörden abgebaut. Daher ist gerade die Bahnhofsmission auf schnelle Information aus erster Hand von Stadt, Deutscher Bahn und Bundespolizei angewiesen. Hier ist der Informationsaustausch noch lange nicht ausreichend. Dieses Thema werden wir aufgreifen!

Auf dem Weg zum „Bahnhofsquartier“
Der Bahnhof, das Bahnhofsumfeld ist in den vergangenen Jahren zunehmend unansehnlicher und problematischer geworden. Das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung, denn eigentlich ist der Bahnhof die Visitenkarte der Stadt.

Das hat man auch in Neumünster erkannt. Es besteht Einigkeit, dass etwas passieren muss – aber die Planungen dauern zu lange. Wenn das Sanierungsverfahren jetzt endlich Fahrt aufnimmt, muss der Bahnhof mit seinem Umfeld als ein Quartier verstanden werden.

Andere Städte machen es uns erfolgreich vor. Ein wichtiger Schritt ist es, die Beteiligten in einem Quartiers-Beirat zusammenzubringen. Dazu gehören dann auch die Geschäftsleute der Umgebung, die Wohnungseigentümer und Mieter, die Bahnhofsmission, die Bundespolizei, die Kindertagesstätte, das AJZ und die Fatih Moschee – es sind viele Beteiligte, die das Quartier kennen und prägen. Hier muss man aus den Betroffenen Beteiligte machen, sie aktiv in die Ideenentwicklung und Projektplanung einbeziehen.

Die Gründung eines Bahnhofsbeirates für Neumünster wünscht sich auch Frau Scotti von der Bahnhofsmission. Wir unterstützen diesen Ansatz ausdrücklich und werden uns dafür mit Nachdruck einsetzen! Und wir kommen gerne wieder auf ein Käffchen vorbei, um zu hören welche Fortschritte der Bahnhofsbeirat macht.


Rico Kroll

Frank Matthiesen


Für Neumünster. Für Dich. Mit Sicherheit!