Die Corona-Pandemie hat die Defizite im digitalen Lernen noch einmal deutlicher hervorgehoben. Das digitale Klassenzimmer wird Realität. Das sind erste Meilensteine, welche wir als SPD ausdrücklich begrüßen. Diesen Weg müssen wir jetzt konsequent weitergehen. Als Schulträger hat die Stadt eine große Verantwortung. In die Ausstattung der Schulen muss mehr investiert werden.
Sanierung und Neubau von Schulen sind eine große Herausforderung, können aber auch eine große Chance sein. Diese Chancen müssen wir konsequenter nutzen. In den vergangenen Jahren sind Schulbauprojekte umgesetzt worden. Aber vieles ist noch zu tun. Wir müssen Schulen der Zukunft bauen, die modernen Anforderungen gerecht werden. Das muss nicht mehr Geld kosten, erfordert aber von der Stadtverwaltung mehr Initiative, Ideen und Kreativität. Trotz der angespannten Haushaltslage hat es für die SPD oberste Priorität, die Bildungseinrichtungen der Stadt infrastrukturell weiter zu verbessern.
Unsere konkreten Ziele:
- Bereits beschlossene Bauvorhaben müssen jetzt endlich umgesetzt werden. Der Neubau an der Wilhelm-Tanck-Schule, die Erweiterung der Hans-Böckler-Schule, die Sanierung der Gartenstadtschule und die Sporthalle der Freiherr-vom-Stein-Schule müssen jetzt kommen.
- Die Grundschulen müssen jetzt konsequent auf die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 ausgerichtet werden.
- Wir wollen die Gemeinschaftsschulen stärken.
- An allen Schulen muss ein nachhaltiges, leckeres Mittagessen angeboten werden. Dabei setzen wir uns auch für ein gesundes Frühstücksangebot ein. Gezielte, schulpädagogische Konzepte zur Ernährungs- und Verbraucherlehre unterstützen wir.
- Wir wollen Schul- und Pausenhöfe, die den Schüler*innen in der Ganztagsschule gerecht werden. Bei der Planung und Gestaltung müssen die Kinder und Jugendlichen beteiligt werden. Gute Gestaltung und naturgerechte Pflanzung und Pflege ergänzen sich.
- Die Bildungseinrichtungen sind wichtige Orte für das gesellschaftliche Miteinander in den Stadtteilen. Deshalb müssen sie als „Leuchttürme im Stadtteil“ in Stadtteilentwicklungskonzepte einbezogen werden.
- Von der Stadt Neumünster erwarten wir eine effektive und gezielte Bildungsplanung. Bei der Schulentwicklungsplanung müssen die konkreten Erfahrungen der Schulen eine gewichtige Rolle spielen.
- Die Schulsozialarbeit und der Schulpsychologische Dienst müssen bedarfsgerecht gestärkt werden. Wir wissen, dass die Probleme der Kinder und Jugendlichen in der Corona-Zeit größer geworden sind. Hier muss jetzt konkrete Hilfe angeboten werden können.
- Noch ist die Schulabbrecherquote zu hoch. Wir brauchen ein kluges Übergangsmanagement von der Kita zur Grundschule, von der Grundschule zur allgemeinbildenden Schule und dann zur Berufsorientierung. Produktionsschulen oder Kompassklassen können den Schüler*innen und der Schule dabei helfen.
- Wir unterstützen ein zuverlässiges und breitgefächertes Ganztagsangebot an allen Schulen. Bei der Realisierung sollen Sportvereine, Verbände und Institutionen mitwirken können.
- Die Schulen in den verschiedenen Stadtteilen arbeiten teilweise unter sehr unterschiedlichen Bedingungen. Finanzielle Mittel wollen wir deshalb auch über einen Sozialindex verteilen. Schulen mit größeren Problemen bekommen dann mehr Unterstützung.
Berufliche Bildung
Neumünster ist die Hauptstadt der beruflichen Bildung in Schleswig-Holstein. Mit den drei Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) haben wir wichtige Leuchttürme. Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sowie die Durchlässigkeit zwischen diesen beiden Bildungsformen eröffnen viele Chancen und sind Leitsatz unseres politischen Handelns.
Die Stadt muss die berufliche Bildung zukunftsfähig und attraktiv gestalten – und dabei unbedingt die Möglichkeiten akademischer Ausbildung stets im Blick behalten.
Wir müssen hier einen weiten Bogen spannen, der alle jungen Menschen mit ihren unterschiedlichen Talenten und Möglichkeiten einschließt. Denn wir können und wollen es uns nicht leisten, dass junge Menschen ohne Ausbildung bleiben. Die Einrichtung der Jugendberufsagentur in Neumünster war dafür ein wichtiger Schritt. Wir wollen das Ausbildungsangebot in der Stadt stärken.
Diese Stärke macht uns auch attraktiv für Unternehmen. Die Betriebe wissen, dass sie bei uns erstklassig ausgebildeten Nachwuchs finden. Viele junge Menschen von außerhalb absolvieren in Neumünster den schulischen Teil ihrer Ausbildung. In dieses Zukunftspotential werden wir weiter investieren.
Es ist uns wichtig, dass die jungen Menschen, die bei uns eine berufliche Schule besuchen, Neumünster in guter Erinnerung behalten. Deshalb setzen wir uns auch weiterhin für die Schaffung von modernen Internatswohnplätzen ein, welche an die städtische Tochter „Kiek-In“ gebunden bleiben.
Wir sehen die berufliche Bildung als Querschnittsaufgabe für Wirtschaft und Politik.
Unsere konkreten Ziele:
Berufliche Bildung ist eines der Zukunftsthemen für Neumünster. Wir werden unsere regionalen Berufsbildungszentren als Garanten bei der Fachkräftesicherung bestmöglich unterstützen.
Wir wollen die Idee des Blaulichtcampus weiterverfolgen! Mit dem Einsatzzentrum des Zolls, den Ansiedlungsplänen des THW und den Wünschen der Justizvollzugsschule und der Perspektive eines landesweiten Ergänzungsangebots für die Feuerwehr- und Katastrophenschutzausbildung eröffnen sich Mitten im Land Perspektiven für einen zentralen Ausbildungsstandort.
Hochschulanbindung
Eng mit der Beruflichen Bildung verzahnt sehen wir als SPD die Hochschulanbindung. Je besser zusammengearbeitet wird, umso erfolgreicher werden wir sein. Unser Kurs ist klar: berufliche und akademische Ausbildung dürfen nicht nebeneinander existieren, sondern müssen miteinander für beste Startbedingungen in ein erfolgreiches Berufsleben sorgen. Hierin sehen wir eine große Chance!
Nach vielen Jahren intensiven Bemühens ist es gelungen, mit dem Pflegestudiengang der Fachhochschule Kiel Hochschulstandort zu werden. Das ist ein Meilenstein.
Unsere konkreten Ziele:
- Die Hochschulanbindung muss in den Fortschreibungen der Hochschulplanung des Landes abgesichert werden, hierfür braucht es das Engagement unterschiedlicher Akteure. Wir fordern die gleichberechtigte Behandlung mit vergleichbaren Hochschulstandorten.
- Engagement in der Stadtgesellschaft hat zum Erfolg der Hochschulanbindung Neumünsters beigetragen. Die Akteur*innen müssen sich auch weiterhin kreativ einbringen können.
- Die Wirtschaft will sich bei der Etablierung weiterer Studiengänge aktiv beteiligen. Diese Bereitschaft müssen wir als Chance nutzen. Dabei kann das noch nicht verplante Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne als ein Standort dienen.
- Die Vision einer beruflichen Hochschule könnte eine passende Erweiterung des Hochschulstandortes Neumünster darstellen. Die Verzahnung mit der Hauptstadt der Beruflichen Bildung wäre richtungsweisend für die Bildungslandschaft des Landes.
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Lebenslanges Lernen und die berufliche Qualifizierung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Hierbei sind die regionalen Träger der Weiterbildung und Institutionen wie die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter in Verantwortung. Die Angebote der Volkshochschule (VHS) haben hier eine wichtige Rolle. Wir schaffen weitere Perspektiven durch Initiativen wie eine Hochschulanbindung oder die Entwicklung eines Blaulichtcampus. Auch müssen wir dafür sorgen, dass für Menschen die als Zuwanderer*innen oder als Geflüchtete zu uns kommen, ausreichend passgenaue Qualifizierungsmöglichkeiten bestehen.
Unsere konkreten Ziele:
- Mit Aus-, Fort- und Weiterbildung ermöglichen wir lebensbegleitendes Lernen. Das wollen wir in Neumünster gezielt unterstützen.
- Die Alphabetisierungskurse an der VHS müssen fortgesetzt werden.