Klimaschutz

Neumünster wird klimaneutral bis 2035

Umwelt- und Klimaschutz beginnen vor der Haustür. Neumünster soll Schritt für Schritt zu einer nachhaltigeren Stadt werden. Damit das gelingt, brauchen wir Mut und Ambitionen. Die gesamte Stadt, ihre Akteur*innen und alle Menschen, die hier leben, sind diesem Ziel verpflichtet.

Klimarat

Die Klimaneutralität ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Alle sind gefragt, wenn es darum geht den Energieverbrauch zu reduzieren und die klimaschädigenden CO2-Emissionen gegen Null zu fahren.

Neumünster hat einen „Klimarat“ eingerichtet. Menschen aus allen Generationen und mit unterschiedlichen Hintergründen werden einen Masterplan Klima entwickeln, verabschieden und die Umsetzung begleiten.

Konsum und Ernährung

Die SPD Neumünster unterstützt die Landwirtschaft in Neumünster und Schleswig-Holstein bei den Bestrebungen hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Dabei kommt es darauf an, die Ernährungsversorgung und deren Lieferketten in den Blick zu nehmen.

Wir müssen den Anteil nachhaltig und regional erzeugter Lebensmittel deutlich erhöhen. Unsere Wochenmärkte können hierzu einen ausgezeichneten Beitrag leisten. Wir wollen die Wochenmärkte daher stärken und zukunftsfähig aufstellen.

Unsere konkreten Ziele:

  • Die SPD sieht die Notwendigkeit einer nachhaltigen, regionalen, gesunden und leckeren Schul- und Kitaverpflegung.
  • Umsetzung des Kleingartenentwicklungskonzeptes. Hier genießen Menschen die Natur, ihre Selbstwirksamkeit und erzeugen Lebensmittel.
  • Errichtung von Kitas in ehemaligen Kleingärten, so sieht es unser Kleingartenentwicklungskonzept vor. Wir wollen Platz für „junges Gemüse“ schaffen.
  • Urban Gardening (städtisches Gärtnern) Projekte in der Innenstadt sind ein Beitrag zur Selbstversorgung und zur Umweltpädagogik. Der Sozialdienst Muslimischer Frauen hat bereits einen Projektversuch gestartet.
  • Neumünster ist Fairtrade Stadt. Auf den geschaffenen Grundlagen müssen wir jetzt aufbauen, um nachhaltigen Konsum voran und in das Bewusstsein der Bürger*innen zu bringen.

Erneuerbare Energien

Vor uns liegt der bedeutendste Umbau des Energiesektors seit Jahrzehnten. In Schleswig-Holstein wird bereits erneuerbare Energie produziert. Wir waren Vorreiter der Energiewende. Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass wir wieder Spitzenreiter der Bundesländer werden. Und die Landesregierung muss dafür sorgen, dass die Netze ausgebaut werden und die erneuerbaren Energien hier auch bei den Menschen und der Wirtschaft ankommen. Nur so kann die Transformation hin zu einem wettbewerbsfähigen und klimaneutralen Land gelingen. Das gilt auch für den Standort Neumünster. Hier müssen die Stadtwerke (SWN) ihren Beitrag leisten. Nur durch den konsequenten Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien ist eine gute Zukunft möglich.

Unsere konkreten Ziele:

  • Wir wollen die Energie- und Wärmeversorgung nachhaltig sichern und die Kompetenz der Stadtwerke (SWN) deutlich steigern.
  • Nah- und Fernwärme im Rahmen eines Masterplans „Wärmewende“ verstetigen und bis 2035 konsequent ausbauen
  • Die TEV als Bestandteil der Wärmeversorgung und energetischen Abfallverwertung nachhaltig klimaneutral ausrichten
  • Wir setzen uns für eine Solardachoffensive ein, denn jede Photovoltaikanlage auf einem Gebäudedach eröffnet die Möglichkeit Eigenstrom zu nutzen und damit das Fahrrad, das Auto oder eine Wärmepumpe zu versorgen.
  • In unseren Industrie- und Gewerbegebieten gibt es große Baukörper und Hallen die auf den Dachflächen und an den Fassaden über ideale Standorte für Photovoltaikanlagen verfügen. Die wollen wir gemeinsam mit den Unternehmen für eine Sonnen-Energie-Initiative nutzen. Das ist gut für das Klima und schont die freie Landschaft.

Moderne Mobilität

Der Sektor Verkehr ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Um eine Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, müssen die Emissionen reduziert werden. Es gilt, den Fahrrad- und Fußverkehr in unserer Stadt zu fördern, Bus und Bahn attraktiver zu gestalten und den Verkehr intelligent zu vernetzen.

Der im Jahr 2020 maßgeblich von uns initiierte Masterplan Mobilität ist stetig weiterzuentwickeln. Erste konkrete Maßnahmen sind im Masterplan Mobilität bereits aufgenommen. Wir setzen uns für attraktive und sichere Fuß- und Fahrradwege ein.

Lebendige, attraktive Städte brauchen lebenswerte öffentliche Räume. Die Lärm- und Schadstoffbelastungen durch den motorisierten Verkehr sind erheblich. Daher steht die SPD einer Überprüfung zur Ausweitung von Straßenbereichen mit Tempo 30 positiv gegenüber.

Unsere konkreten Ziele:

  • Wir wollen die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs stärken und setzen uns für einen bezahlbaren, nachhaltigen ÖPNV ein.
  • Alle öffentlichen Einrichtungen und Zentren der Daseinsvorsorge sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein.
  • Wir wollen ein Verkehrsleitkonzept mit dem Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren. Dazu gehört auch ein Geschwindigkeitskonzept.
  • Zu einer modernen Mobilitätskonzeption gehört ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Begleitgrün an Straßen und Wegen. Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Wohlfahrtswirkung von Anpflanzungen für die Menschen und die Artenvielfalte entfalten kann.
  • Wo immer möglich, werden wir die Bereiche an sozialen Einrichtungen (Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen) verkehrs- und lärmberuhigen.
  • Wir wollen, dass viele Wege in Neumünster fußläufig zurückgelegt werden können. Deswegen setzen wir uns für den Ausbau des Fußwegenetzes ein. Dabei soll die Situation für mobilitätseingeschränkte Fußgänger*innen kontinuierlich verbessert werden.
  • Wir wollen Neumünster zu einer fahrradfreundlichen Stadt entwickeln.
  • Wir wollen, dass mehr Menschen in Neumünster ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Deshalb werden wir Fahrradwege ausbauen und ein Netz nutzerfreundlicher Radstationen initiieren.
  • Wir wollen eine große Fahrradstation im Bereich des Bahnhofs als Zentrum der Fahrradstadt Neumünster. Ergänzt wird diese Infrastruktur durch Leihradsysteme – auch für Lastenräder. Außerdem schaffen wir Ladestationen für E-Bikes und ermöglichen eine Fahrradwerkstatt.
  • Wir wollen schnell weitere sichere Fahrradstraßen schaffen. Schwerpunkte sind dabei vor allem sichere Schul- und Kindergartenwege. Auf den wichtigsten Pendlerrouten werden wir Radschnellwege realisieren.
  • Gleichzeitig ist es wichtig, dass Kinder lernen, ihre Wege selbstständig und sicher zurückzulegen. Um dies zukünftig ermöglichen zu können, ist die Sanierung und Erweiterung der Jugendverkehrsschule (JVS) dringend erforderlich. Dafür setzen wir uns ein.

Wohnen

Für den Klimaschutz ist die energetische Sanierung von Gebäuden unabdingbar. Dabei müssen Insbesondere Maßnahmen in Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern Vorrang haben. Dafür müssen neben der energetischen Sanierung der städtischen Gebäude auch die Bürger*innen im Rahmen unterschiedlicher Beratungs- bzw. Informationsformate über ihre Möglichkeiten aufgeklärt werden. Uns ist bewusst: Klimapolitik ist auch immer Sozialpolitik. Wir müssen Hilfestellungen geben für Menschen, die sich die energetische Sanierung ihres Eigenheimes nicht leisten können. Nur so können wir vermeiden, dass das Ziel Klimaschutz unsere Stadt spaltet. Eine Möglichkeit wären Quartiere, in denen übergreifende Lösungen zur energetischen Sanierung forciert werden (ein Beispiel sind u.a. die ehemaligen Siedlergemeinschaften). Daher setzen wir uns auch für die Entwicklung geförderter Quartierskonzepte ein. Neben technischer Expertise sollen vor allem auch Informationen zu aktuellen Förderkulissen bereitgestellt werden.

Unsere konkreten Ziele:

  • Wir werden die bestehende „Ökologische Baurichtlinie“ der Stadt im Rahmen von Planungen konsequent einfordern und weiter schärfen.
  • Wohnungsneubau und Siedlungsbau darf nicht auf Kosten der Grün- und Freiflächen erfolgen.
  • Innenentwicklung vor Flächenverbrauch, das muss endlich auch in Neumünster umgesetzt werden. Gemeinsam mit innovativen Investoren und der WoBau wollen wir kreativ den Wohnraum schaffen, der in Neumünster noch fehlt.
  • Wohnraum kann nur bezahlbar sein, wenn die Energiekosten möglichst gering sind. Wir wollen die Sanierung des bestehenden Wohnraums voranbringen. Dazu müssen städtebauliche Entwicklungskonzepte Fördermittel von Bund und Land in die Stadt holen.

Neumünster an den Klimawandel anpassen

Neben dem Kampf für den Klimaschutz, müssen wir uns jetzt schon auf Veränderungen durch den Klimawandel reagieren. Der Klimawandel sorgt dafür, dass es auch in Neumünster immer wärmer wird. Starkregenereignisse werden sich auch in Neumünster häufen. Auf das alles müssen wir uns mit einer vorausschauenden Stadtentwicklung vorbereiten, damit wir auch zukünftig in unserer Stadt gut und sicher leben können

Unsere konkreten Ziele:

  • Bei extremen Hitzewellen muss ein Notfallmanagement besonders belasteten Menschen Hilfe und Unterstützung anbieten. In unseren Grünanlagen müssen „Schlafquartiere“ als Ausweichmöglichkeit für überhitzte Wohnungen möglich sein.
  • Wir stellen mehr Bänke und Trinkquellen in der Innenstadt auf, damit die Menschen sich ausruhen und erfrischen können.
  • Wir begrünen Dächer und Fassaden.  Neue Hausfarben können helfen die Hitze in der Stadt zu reduzieren.
  • Um die stauende Hitze in der eng bebauten Stadt zu vermeiden, müssen wir Flächen entsiegeln und mit Investor*innen klimaangepasste Bauvorhaben entwickeln.
  • Bäume im öffentlichen Raum müssen besonders geschützt werden.
  • Wir begrünen die Stadt und pflanzen dafür 10.000 neue Bäume. Das erhöht die Aufenthaltsqualität und verbessert gleichzeitig das Klima und die Artenvielfalt in der Stadt.
  • Regenwasserversickerung ist gut für unser Grundwasser und verteilt die Lasten bei Starkregenereignissen. Hier sind wir alle aufgefordert, unnötige Versiegelung und „Verschotterung“ zu vermeiden oder zurückzubauen.
  • In unseren Industrie- und Gewerbegebieten sind viele Flächen nicht bebaut oder befestigt. Hier wollen wir gemeinsam mit den Unternehmen eine Kampagne für Artenvielfalt starten.